Saisonabschluss Abt. Schach
TSG Ruhla – Abteilung Schach:
Ende gut - alles gut: Erste hielt die Klasse, Zweite Tabellenzweiter
In der neunten und letzten Punktspielrunde der Schach-Landesklasse West, Saison 2017/2018, gewann die TSG Ruhla beim ESV Lok Meiningen nach dramatischem Matchverlauf mit 4,5:3,5 und hielt damit die Klasse. Noch vor 14 Tagen hätte keiner mehr den Klassenerhalt für möglich gehalten, doch war vor der Schlussrunde die kuriose Situation entstanden, dass aus der Thüringenliga nur eine Mannschaft absteigt und damit insgesamt nur drei Mannschaften aus den beiden Landesklassenstaffeln Ost und West absteigen. In der Weststaffel stand mit der zurückgezogenen ZSG Waltershausen der Absteiger schon fest und dabei bleibt es nun, während aus der Oststaffel zwei Mannschaften runter müssen. Im direkten Tabellen-Vergleich der Tabellenvorletzten hatten die Bergstädter die „besseren Karten“ (5:13 Matchpunkte, 33,5:38,5 Brettpunkte) gegenüber Medizin Erfurt II (4:14/26:46), das nun voraussichtlich in die Bezirksliga Mitte absteigt. Eine Relegation hätte es nur gegeben, wenn beide Mannschaften punktgleich in Match- und Brettpunkten gewesen wären. Staffelleiter Roland Töpfer bestätigte per Rundenbericht vom 7. Mai offiziell den Klassenverbleib der TSG Ruhla in der Landesklasse West.
Dabei sah es am Sonntag im Restaurant „Bombay“ zu Meiningen zunächst schlecht für die Ruhlaer aus: Uwe Thrän unterlief bereits in der Eröffungsphase ein grober Fehler, mit dem er die Dame einbüßte und verlor. Danach war alles noch offen, doch kamen Wilhelm von Otte und Ewald Voß bald so schlimm in Nachteil, dass auf deren Partien keiner mehr einen Pfifferling gegeben hätte. Man wähnte sich in der Saison 2018/2019 schon in der Bezirksliga Süd. Doch es lohnt sich manchmal, auch in scheinbar verlorener Position weiterzukämpfen. Und es kam prompt die glückliche Wende, die von Wilhelm von Otte so kommentiert wurde: „Das war meine miserabelste Saisonleistung, doch mein Gegner Peter Lehmann hat es geschafft, dies noch zu toppen“. Denn dem Meininger Mannschaftskapitän unterliefen die noch brutaleren Fehler, sodass von Otte sogar noch den vollen Punkt mitnahm. Ähnlich war es bei Ewald Voß: Mit Dame, Turm, Springer und vier Bauern gegen Dame, Turmpaar und sechs Bauern hatte er das Riesenglück, dass sein Gegner („ich hab's vergeigt“) einen so groben Fauxpas einstreute, dass der Seebacher ebenfalls als Sieger vom Brett ging. Die übrigen Duelle endeten nach durchweg zähem, dramatischem Kampf allesamt remis, wobei Volker Brückmann gegen Vera Latka alle Register ziehen musste, um Dauerschach zu erreichen. Halbe Zähler erreichten auch Uwe Kirsch, Klaus Fink, Peter Lukacs und Hans Möller.
Einen 4:0-Triumph feierte Kreisligist TSG Ruhla II: Gegen den SC Steinbach-Hallenberg II holten Steve Reinhardt, Tom Gensel, Werner Apfel und Mario Kern jeweils volle Punkte. Damit kletterte die TSG-Landesklassenreserve mit 10:4 Matchpunkten sogar noch auf Tabellenplatz zwei – hinter Staffelsieger Randspringer Bad Salzungen II. Unwahrscheinlich ist jedoch, dass für die Bergstädter eine Aufstiegsoption besteht, denn in der Bezirksklasse Süd würden sechs Stammspieler statt bisher vier in der Kreisliga gebraucht, was derzeit für die Erbstromtaler personell kaum machbar ist. Erst 2017 hatte sich die TSG-Zweite freiwillig vom Bezirksklassisten auf Kreisliga zurückstufen lassen, um aufgrund der anhaltenden Personalnot bei Punktspielen überhaupt antreten zu können.
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