Erste gewinnt 5:3, Zweite erreicht Unentschieden
Erste gewinnt 5:3, Zweite erreicht Unentschieden
In der dritten Punktspielrunde der Schach-Landesklasse West landete die TSG Ruhla nach den beiden 4:4-Unentschieden in den ersten beiden Runden ihren ersten Saisonsieg. Der bisherige Spitzenreiter SV Empor Erfurt II wurde an den heimischen Brettern in der Gaststätte Krug mit einem hart erkämpften 5:3 bezwungen und damit vorerst vom Thron gestoßen, während die Ruhlaer mit nunmehr 4:2 Matchpunkten und 13 Brettpunkten auf Tabellenplatz vier vorrückten. Indes erreichte die TSG-Zweite in der Bezirksklasse/Kreisliga Süd ein achtbares 2:2 beim SV Schmalkalden II.
Maßgeblich am Doppelpunkt beteiligt war Mannschaftsleiter Klaus Fink mit einem souveränen Weiß-Sieg an Brett vier nach gut drei Stunden und 31 Zügen, womit er die Bergstädter mit 2,5:1,5 in Front brachte, nachdem bereits Uwe Kirsch an Brett eins, Uwe Thrän an Brett drei und Roland Kabisch an Brett acht sicher remis erreicht hatten. Danach sah es lange „durchwachsen“ und zeitweise sogar kritisch für die Ruhlaer aus. Doch Ewald Voß und Volker Brückmann bewältigten ihre schwierigen Situationen inklusive der Gefahr, das Zeitlimit zu überschreiten, mit Bravour und fuhren ebenfalls jeweils einen halben Zähler ein. Nun hing alles an Matthias Hagen und Wilhelm von Otte. Deren Gegner kämpften verbissen darum, dass Empor II am Totensonntag nicht die erste Saison-Klatsche verabreicht bekam. Hagen hatte ein Läuferendspiel mit einem Bauern weniger auf dem Brett, doch nachdem sein Kontrahent mehrmals ein Remisangebot abgelehnt, aber nicht immer die besten Züge gefunden hatte, gelang auch ihm nach über 70 Zügen und gut fünf Stunden das Remis, sodass es vor Beendigung der letzten Partie 4:3 für die TSG stand und somit bereits ein Matchpunkt gesichert war. Bei von Otte war die Stellung mit ungleich verteiltem Material zeitweise so kritisch, dass kaum noch jemand einen Pfifferling auf seine Partie gesetzt hätte. Doch das Schachbrett ist eckig und von Otte ist ein vorbildlicher, erfahrener und gewiefter Kämpfer, der sich auch mit dem letzten Strohhalm noch aus dem Sumpf retten kann! Und sein siegessicherer Widerpart streute zum Entsetzen seiner Teamkameraden zudem einige so schrecklich schwache Züge ein, dass der Ruhlaer ihn am Ende mit einer Freibauernlawine förmlich überrollte – wer hätte das noch 15 Züge früher gedacht! Nach fünfeinhalb Stunden voller Dramatik gewann Wilhelm von Otte dank seiner starken kämpferischen Leistung, wobei er auch von den Fehlern seines Kontrahenten profitierte.
Die TSG-Reserve trat indes nur mit drei Spielern beim SV Schmalkalden II an, sodass gleich zu Beginn ein Punkt kampflos wegging. Doch hielten Peter Lukacs und Steve Reinhardt jeweils remis, während Tom Gensel nach starker Partie sogar gewann.
Text/Foto: K. Fink
Foto: Hagen-Bergmann1.jpg
Matthias Hagen (links), hier noch in der Eröffnungsphase, hielt seine Partie gegen Harald Bergmann clever remis und trug damit zum 5:3-Sieg der TSG Ruhla bei.
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