Skiroller-Wochenende
Erzgebirg wie bist du Ski
Für Skilanglauf ist im Juli gerade nicht die ideale Jahreszeit. Doch die Wintersportler der TSG Ruhla e.V. wollen ja auch im Sommer etwas für ihre Fitness und einen positiven Gemütszustand tun. Da es geeignete Trainingsgeräte für die schneefreie Zeit, genannt Skiroller gibt, steht einer intensiven sportlichen Betätigung nur noch der innere „Schweinehund“ im Weg. In der Gruppe fällt es dabei leichter, diesen zu besiegen. So folgten 2 aktive Langläuferinnen und 11 Skilaufherren dem Vorschlag von Klaus Baacke mit ins 4. Erzgebirgs-Skirollercamp zu fahren. Dabei waren ebenso Anja Stolz und Tino Baacke, die den Transport mit 2 Kleinbussen absicherten, sowie Fan und „Alterspräsident“ Alfred B. aus der genannten Skidynastie. Am Freitag, d. 15.Juli 2022 kurz nach dem Mittagessen fuhren die 16 Sportler los. Das Quartier in Johanngeorgenstadt / OT Oberjugel war um 16:00 Uhr erreicht. Ein Kaffee zur Stärkung und 17:00 Uhr standen die 13 Aktiven bereits auf ihren Sportgeräten. Die erste Etappe startete im tschechischen Ortsteil Potucky über 8km und brachte alle Läufer 300m höher auf den 1007m über dem Meeresspielgel liegenden Pass am Blatensky Vrch. Doch nicht genug damit, unweit davon gab es von Nove Hamry noch eine ideale Straße, die kaum Verkehr, dafür aber guten Belag und einen steilen 4km langen Anstieg bot. Gesagt – gefahren. Dann zurück ins Quartier unter die warme Dusche oder alternativ in den mit 16°C sportlich frisch temperierten Pool. Kurz vor 20:00Uhr begann der kulinarisch, gesellige Teil. Der leckeren Verköstigung in der Sportpension „Erbgericht“ folgten diverse Anekdoten aus der 115-jährigen Geschichte des Ruhlaer Wintersports.
Als Zielpunkt am Samstag wurde der 1244m hohe Klinovec/Keilberg festgelegt.
Vom „Männerstart“ aus waren dazu 47km und knapp 1000m Höhenunterschied mit Skirollern zu bezwingen. Für die „Frauen“ betrugen die Distanzen 10km/100Hm weniger. Die Zuordnung zu den „Geschlechtern“ erfolgte auf freiwilliger Basis, sodass sich eine für die Absicherung mit den Begleitfahrzeugen günstige Parität einstellte. 15 km vor dem Ende in Bärenstein trafen sich beide Gruppen zum gemeinsamen finalen Schlussanstieg. Unser „L'Alpe d'Huez“ bot zwar nur 2/3 des Höhenunterschieds seines berühmten „Tour de France“ Vorbilds, doch auch wir gaben unser Bestes und waren ebenso stolz, als uns Anja im Ziel auf dem Keilberggipfel/Klinovec (1244m) fotografierte. Der prestigeträchtige Etappensieg ging nach einer Laufzeit von 3:06h (für die 47km) an den zweitältesten im Team, Klaus Baacke. Bis auch alle anderen eingetroffen waren, dauerte es an diesem Nachmittag noch gut eine halbe Stunde. Entlang des Rückweges lag mit Bozi Dar noch ein Ort, der Belohnungen versprach. Ihn fuhren wir an, und führten in einem netten Restaurant unseren Körpern, mit leckeren Essen und landestypischen Getränken, die verlorenen Kalorien und Flüssigkeiten wieder zu. Ebenso gesellig verbrachten wir anschließend den Abend in unserer Pension in Oberjugel.
Sonntag, 17.7. / Schlussetappe : Traditionell ist das Finish der Tour auf dem ehemalig höchsten Berg der DDR, dem Fichtelberg mit seinen 1214m. In diesem Jahr jedoch wurde der Anstieg dahin via Südrampe, von der tschechischen Seite mit Start im 500m hoch gelegenen Merklin, angelaufen.
10:00 Uhr schnallten wir dort die Skiroller für die finalen 17km mit ca. 700 Hm an. Eine Stunde und 18min später war damit der schnellste bereits auf dem Gipfel. Bei idealem Wetter beendeten wenig später auch alle anderen Aktiven hier ihre persönliche Champ-Odyssee. Zufrieden, froh und glücklich saß das Team des Ruhlaer Wintersports noch auf Sachsens „Höhepunkt“ und ließ dieses schöne und erfüllende Wochenende in der Sonne des Erzgebirges ausklingen. Für die insgesamt gelaufenen rund 75km und überwundenen gut 2400 Höhenmeter wurde mit (nicht ausschließlich alkoholfreiem) Bier angestoßen. Manch einer und eine gönnten sich noch ein 2. Getränk mit einem Prost auf die 5. Auflage des Events im Jahr 2023. Mögen alle bis dahin gesund und fit bleiben!
Bild zur Meldung: Skiroller-Team