Je oller...je Roller
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Wintersportler werden im Sommer gemacht. Eine alte Weisheit. Und ebenso nicht mehr die allerjüngsten sind die Seniorensportler der TSG Ruhla Abt. WSC 07. Ihr Durchschnittsalter liegt bereits knapp über 60 Jahren. Von der Skiroller-Rente kann bei ihnen allerdings noch lange keine Rede sein. Damit sich der konditionelle Altersruhestand noch weit nach hinten verschiebt, sind die skilanglaufverrückten 2 Damen und 11 Herren erneut gemeinsam in die Berge gefahren. Ebenso dabei : Anja Stolz und Tino Baacke, die die beiden Kleinbusse lenkten (=> DANKE!), dazu ein „Gastdozent“ aus Tambach-Dietharz und 2 Nachwuchssportler (Bjarne Stolz und Thomas Brackenhoff, jeweils erst 15), die irgendwann die Tradition fortführen sollen. Ihr Ziel : Bozi Dar auf der tschechischen Seite des Erzgebirgskamms. Dort war der Nächtigungs- und Ausgangsort für ein Trainingslager-Wochenende auf Skirollern.
Am Freitag Mittag, den 07.07.23 begann die Reise. Wenig später, um 17:30 Uhr liefen bereits alle, die nicht gerade zur Buslenkung abgeordnet waren, mit dem Sommer-Ski-Ersatz-Gerät auf der Straße Rittersgrün-Tellerhäuser-Fichtelberg. Je nach Form wählten sie Strecken zwischen 5 und 13km. Neben den noch gut 25 °C sorgten die 250 bis 500m Höhenunterschied für eine merkliche körperliche Belastung. Zum Ausgleich des Energie- und Flüssigkeitsverlusts und zur Linderung der Schmerzen kehrten wir anschließend gemeinsam ein, verköstigten böhmische Knödel, „Pivo“, andere lokale Spezialitäten und Rühler Anekdoten.
Samstag ist Keilberg-Tag, so ist es Tradition auch im 6. Jahr. Der mit 1244m höchste Gipfel im Erzgebirge wurde mit langem Anlauf von Norden, also von Deutschland her, in Angriff genommen. Nach knapp 25km im welligen Terrain überquerten wir die Grenze nach Tschechien. Es folgte ein etwa 17km langer Schlussanstieg mit noch einmal gut 500m Höhenmetern. Mehr als die „Aufwärmstrecke“ hatte bis dahin die Temperatur von über 30 Grad den Leuten im Laufteam zugesetzt. Die Hälfte der Sportgruppe nutzte deshalb zwischendurch zum Verschnaufen und „thermischen Herunterkommen“ kurzzeitig den Kleinbus. Sieben Läufer und eine der Frauen absolvierten das „volle Start-Ziel-Programm“ vom Ort Wolkenstein aus bis zum Keilberg-Plateau mit 920 Höhenmetern nach ganz oben. So weit wie die Aussicht vom Gipfel, so „breit“ fühlten wir uns dort auch. Einige Stunden später nach dem Genuss von Palatschinken, Radler, Knödel und Pils hatte die gesamte Truppe wieder beste Laune und höchste Motivation für den Finaltag.
Sonntag 9:00Uhr – das Frühstück war eingenommen, das gesamte Gepäck im Auto verstaut, ging es mit Motorkraft ins tschechische Perstejn/Pürstein. Hier auf nur noch rund 400m war für die sich fitter fühlende Teamhälfte der Start zur 17km langen Schlussetappe mit 670m Höhenüberwindungspotential. Die anderen begannen ihr leicht verkürztes Restprogramm etwas oberhalb, oder mussten sich verletzungsbedingt gar auf Betreuungsaufgaben beschränken. Egal, spätestens 11:30 Uhr befanden sich alle mehr oder weniger (letzteres galt besonders für Gerhard Nonn mit seinen 75 Jahren) erschöpft, aber in jeden Fall zufrieden im Ziel. Und sobald der Puls wieder unter 180 war, wurden bereits Pläne für die Fortsetzung des Events im nächsten Jahr geschmiedet.
Nochmal Danke an den Cheforganisator Klaus Baacke und die 2 Busverantwortlichen!
G.K.
Bild zur Meldung: Team