2. Punktspielrunde Schach
TSG Ruhla / Schach:
Landesklasse West: Kampfloser 8:0-Sieg beim SV Ammern in Mühlhausen
Bezirksklasse Süd: Zweite gewinnt 3:1
„Einmalig Kurioses“ passierte in der zweiten Punktspielrunde der Schach-Landesklasse West den Bergstädtern in Mühlhausen: Zu Gast beim Thüringenliga-Absteiger SV Ammern beklagten die in voller Stammbesetzung angereisten Ruhlaer die zu niedrige Raum-Temperatur im ungeheizten Spiellokal.
Nur 16 Grad wurden kurz nach 9 Uhr (Uhrzeit offizieller Spielbeginn) gemessen, was knallhart vom Ruhlaer Schiedsrichter Matthias Hagen und vom stellvertretenden Mannschaftsleiter Volker Brückmann mit schlagkräftigen Argumenten moniert wurde. Indes suchten die Eisenacher TSG-Stammspieler Uwe Kirsch und Klaus Fink zeitgleich eine Möglichkeit, mit dem Auto durch die verwinkelte Mühlhäuser Innenstadt zum Spiellokal zu kommen, was nicht gelang, da eine wichtige Zufahrtsstraße wegen Bauarbeiten gesperrt war. So mussten sie weiter weg parken und kamen daher etwa 15 Minuten später zu Fuß durch den Regen ziemlich gestresst im Spiellokal an; es „passte“ heuer irgendwie alles. Die Ankunft von Kirsch und Fink war zwar etwas zu spät, aber absolut im Rahmen der Karenzzeit von 1 Stunde.
Da war für die TSG-Mannschaftsmehrheit bereits alles geklärt: Nichtantritt wegen Unbespielbarkeit des Spiellokals. Gegen 9.45 Uhr wurden noch immer nur 17 Grad gemessen, trotz dass sich die Gastgeber um die Erwärmung des Saales mittels Heizlüfter bemühten. Was nicht gelingen konnte. Daher der Protest und die Beantragung beim Staffelleiter, diese Begegnung mit 8:0 für die Gäste zu werten. So steht es nun auch im (noch nicht geprüften) Rundenbericht des Staffelleiters.
Man muss dazu wissen, dass im hochklassigen Punktspielbetrieb (z.B. Bundesliga) und bei Turnieren gemäß Turnierordnung des DSB (Deutscher Schachbund) eine Raum-Temperatur von mindestens 20 bis 23 Grad vorgeschrieben ist. Und 19 Grad sollen das Mindeste sein, was ein Spiellokal auch in den unteren Spielklassen als Raumtemperatur aufweisen muss.
Während die Mühlhäuser richtig stinksauer waren, konnten sich auch die Ruhlaer über diesen kampflosen Sieg nicht so richtig freuen. Fink: „Wir wissen noch nicht, ob das im Rundenbericht stehende Ergebnis so anerkannt wird.“ Wenn zum Beispiel der Landesspielleiter eine Neuauflage der Begegnung festlegen würde, dann liefen eventuell auch die Ruhlaer Gefahr, sich den Vorwurf „zu niedrige Raumtemperatur“ gefallen lassen zu müssen. „Dazu darf es nicht kommen“, so der TSG-Mannschaftsleiter. Die Ammeraner mit Mannschaftsleiter Rüdiger Schorch indes ließen über den Rundenbericht wissen, dass sie gegen das kampflose 0:8 keinen Protest einlegen würden. Dennoch befürchten die Bergstädter, dass hier das letzte Wort noch nicht gesprochen ist.
Indes gelang der TSG-Zweiten an den heimischen Brettern gegen den SV Theaterstadt Meiningen in der zweiten Runde der Schach-Bezirksklasse Süd ein schöner 3:1-Sieg. Dafür sorgte der TSG-Nachwuchs in zielstrebiger Geschlossenheit: Fabian Schmidt, Fynn Peter und Chris Körner gewannen souverän ihr Partien. Nur Hartwig Schönwetter erwischte am Spitzenbrett einen weniger guten Tag und musste das Handtuch werfen. Mit nunmehr 3:1 Match- und 5:3 Brettpunkten rangiert die TSG Ruhla II vorerst auf den zweiten Tabellenplatz.
K.Fink